2023

Veranstaltungen und Berichte der NAJU-Gruppe Dötlingen Wildeshausen


Mai 2023

"Kitze, Küken und Frischlinge" - Die NAJU entdeckt die Kinderstube im Wald

Bei ihrem Gruppentreffen im Mai haben sich die NAJU-Kids und die Betreuenden am Parkplatz zum Pestruper Gräberfeld mit dem zertifizierten Natur- und Landschaftsführer Sascha Meyer getroffen. Los ging es zu einem rund zwei Kilometer langen Spaziergang entlang der Hunte und durch das Pestruper Moor. Der Natur- und Landschaftsführer hatte im Vorfeld Präparate eines Frischlings, eines Wildschweins, eines Fuchses, eines Rehkitzes und eines Hasen im Unterholz und im Gebüsch versteckt, die es zu entdecken galt und deren Fell mit Begeisterung von den Kindern gestreichelt wurde. Sascha Meyer wusste viel zur Brut- und Setzzeit, zum Nachwuchs und zur Aufzucht zu berichten: "Ein Rehkitz gibt keinen Geruch von sich, wohl aber die Ricke". Um den Nachwuchs zu schützen und keine Feinde anzulocken, lässt die Ricke das Kitz alleine und kommt nur zweimal am Tag zum Säugen. Deshalb war der Appell von Meyer: "Fasst daher bitte niemals ein vermeintlich allein gelassenes Kitz an".  Beim weiteren Spaziergang wurden viele Tiere beobachtet, vielfältige Lebensräume entdeckt und entsprechend des Titels der Veranstaltung über den Nachwuchs und die Kinderstube gesprochen. So wussten viele Kinder nicht, dass Enten gerne auf Bäumen brüten. Der Nachwuchs kann schwimmen und laufen, nicht aber fliegen. "Es ist unabwendbar, dass die Kleinen von den Bäumen ins Wasser springen müssen", berichtete Sascha Meyer. Bei einem Halt auf einer Huntebrücke entdeckten die jungen Naturentdecker Spuren eines Bibers. Natürlich galt es auch, wichtige Verhaltensregeln im Naturschutzgebiet zu besprechen. So ist es verboten, die gekennzeichneten Wege zu verlassen, aus dem Gebiet etwas mitzunehmen bzw. zu pflücken oder herauszureißen. Tiere dürfen nicht gestört und Hunde müssen daher angeleint werden. Selbstverständlich darf auch kein Müll, insbesondere Plastik, hinterlassen werden. So berichtete Sascha Meyer von einem verendeten Damhirsch, bei dem man im Magen gelbe Säcke fand. Auch Vögel verwenden zum Nestbau Plastik, das die Durchlässigkeit des Nestes bei Regen verhindert. Als gutes Nistmaterial verteilte der Ranger Schafwolle, die von den Kindern am Wegesrand für die Vögel ausgelegt wurde. Als besonderes Highlight zum Schluss fanden die Kinder eine tote und eine lebendige Ringelnatter. Bei so einer Tour durch die Natur gibt es eben viel zu entdecken.

Fotos: Tamino Büttner


April 2023

Teilnahme am Wettbewerb „Erlebter Frühling“ der NAJU – dem Regenwurm auf der Spur

Foto: Tamino Büttner
Foto: Tamino Büttner

Bei diesem Treffen wurden die NAJU-Kids zu Frühlingsforscherinnen und Frühlingsforschern, die sich auf die Spur des Regenwurms begaben, um am Wettbewerb „Erlebter Frühling“ des NAJU Bundesverbandes teilzunehmen.

Um den Regenwurm mit Hilfe des von Betreuerin Elke Deters erstellten Forscherheftes genauer unter die Lupe zu nehmen, sollte sich jede und jeder zuerst einen eigenen Regenwurm suchen. Vorsichtig wurde die Erde umgegraben, bis alle einen „eigenen“ Wurm hatten.

Dann ging das Forschen los: Wie viele Segmente hat dein Regenwurm? Wie sieht er vorne aus? Wie sieht er hinten aus? Hat dein Regenwurm Knochen?

Dann wurde der Wurm vorsichtig gemessen und gewogen, und es war erstaunlich, wie unterschiedlich die Angaben waren. 

Als nächstes wurden mehrere Versuche durchgeführt, um herauszufinden, über welche Sinne der Regenwurm verfügt. Um zu testen, ob der Regenwurm z. B. riechen kann, wurden Wattestäbchen in Senf, Honig und Essigwasser getaucht. Im Anschluss wurden sie dem Regenwurm vorgehalten. Wir haben zwar keine Nase mit Hilfe der Lupe erkannt, aber der Regenwurm kann trotzdem riechen. Den Honig mochte er, aber beim Essig hat er sich zurückgezogen. 

Im Anschluss an unsere Forschungseinheit wurden alle Regenwürmer unversehrt wieder in die Erde gesetzt. Denn die NAJU-Kids wissen, dass es sich um ein Lebewesen handelt, mit dem man vorsichtig umgehen muss.

Bevor unsere Bastelaktion startete, hatte eine unsere Teilnehmerin, Amelie Haake, noch eine Mitmach-Geschichte über einen Regenwurm geschrieben. Wir waren nun alle Regenwürmer, die einen ganz normalen Tag mit Wetterumschwüngen und dem Einzug neuer Nachbarn erlebten.

Zum Abschluss bastelten alle noch mit großer Begeisterung einen Bücherwurm, der mit Sicherheit bei der nächsten spannenden Geschichte seinen Platz findet.

Und wer weiß noch, wie viele Regenwürmer man unter einem Quadratmeter Erde findet?

Fotos: Tamino Büttner


März 2023

Biene Majas wilde Schwestern

Foto: Christina Vöge
Foto: Christina Vöge

Was sind eigentlich Wildbienen und wie und wo leben sie? Das und vieles mehr erfuhren die NAJU-Kids während des März-Treffens, das sich um diese Insekten drehte.

Der Name „Wildbienen“ kommt daher, dass diese Bienen wild leben und ganz auf sich alleine gestellt sind – auch bei der Pflege der Nachkommen. Ganz im Gegensatz zu den Honigbienen, die das ganze Jahr über von ihrem Imker betreut werden und in einem großen Volk mit bis zu 60.000 Artgenossen leben. Circa 600 verschiedene Wildbienenarten leben in Deutschland, und sie unterscheiden sich vom Aussehen, der Größe sowie der Lebensweise. Ein paar besondere Wildbienen wie die Mohnbiene, die ihre Niströhren mit Mohnblüten auskleidet, oder die zweifarbige Mauerbiene, die ihre Brutzellen in leeren Schneckenhäusern anlegt, lernten die NAJU-Kids an diesem Nachmittag kennen. Auch erfuhren sie, dass die Wildbienen nur wenige 100 m weit fliegen, um auf Nahrungssuche zu gehen (Honigbienen fliegen bis zu 7 km weit). Deshalb ist es so wichtig, für Wildbienen ausreichend Trachtpflanzen anzubieten. Daneben sollten im Garten offene Flächen vorhanden sein, denn Wildbienen nisten zu 70% im Boden.

In der zweiten Hälfte des Nachmittags wurde dann ein „Insektenhotel“ befüllt. Dafür wurde gehämmert, gebohrt, Sand und Lehm gemischt, es wurden Strohhalme auf die richtige Länge geschnitten und viele Bilder von Insekten gemalt. Alle hatten viel Spaß, waren mit Begeisterung dabei und wissen jetzt, wie eine sinnvolle Wildbienen-Nisthilfe gestaltet sein muss. Diese wird bei einem weiteren Termin auf dem Gelände am Kohlhoff in Dötlingen aufgestellt. 

Fotos: Tamino Büttner


Februar 2023

Justin Bi(e)ber - Der Baumeister im Wasser

Foto: Tamino Büttner, NAJU Dötlingen-Wildeshausen
Foto: Tamino Büttner, NAJU Dötlingen-Wildeshausen

An einem milden Samstag traf sich die NAJU-Gruppe das erste Mal in diesem Jahr, um den Spuren des Bibers nachzugehen.

Insgesamt 12 NAJU-Kids lernten an diesem Nachmittag vieles über den Biber. Er steht unter strengstem Schutz, nachdem er vor gut 200 Jahren in Niedersachsen fast ausgerottet war.

Als erstes schauten wir uns die verwechselbaren Arten wie die Nutria oder die Bisamratte genauer an. Aber keiner hat den charakteristischen Biberschwanz – genannt Kelle –, an dem man den Biber so gut erkennen kann. Der Biberschwanz ist sehr flach und schuppenartig. Deswegen hat die Kirche im Mittelalter festgelegt, dass der Biber zu den Fischen gehört, und Fische durften ja im Gegensatz zu sonstigem Fleisch in der Fastenzeit gegessen werden.

Der Biber ist ein sehr guter Schwimmer und kann bis zu 15 Minuten die Luft anhalten. Das durften die NAJU-Kids gleich einmal ausprobieren, und einige schafften sogar fast 1 Minute. Auch an Land ist der Biber schnell unterwegs. Bis zu 55 km/h kann der Biber an Land laufen! Also so schnell wie ein Auto innerorts fahren darf.

Auf unserer Spurensuche fanden wir einige abgenagte Äste, die die typische Form einer Sanduhr haben. Um selber einmal auszuprobieren, wie der Biber das macht, hatte die Betreuerin Elke Deters Karotten mitgebracht. Es wurde viel geknabbert, und das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Und schließlich fanden wir auch die Biberburg. Justin Bi(e)ber selber haben wir nicht getroffen. Aber wie wir nun alle wissen, kommen Biber erst in der Abenddämmerung aus ihrem Bau.

Fotos: Tamino Büttner, NAJU Dötlingen-Wildeshausen